Früher oder später soll hier einmal auf Basis von Drupal ein Portal entstehen, mit dem ich auf Basis meiner Arbeitsmappe für diverse Arbeitsgruppen (s.u.) und archivierten Flugblättern an die Vorgänge um die Philosophische Fakultät der RWTH Aachen insbesondere in den Jahren 1987 und 1988 erinnern möchte. Dies deshalb, weil diese Zeit für mein Denken eine Zäsur darstellte. Außerdem ist das damalige Engagement der StudentInnen für den Erhalt der Philosophischen Fakultät in ihrer Kernfunktion ein Parade-Beispiel für gelebte Demokratie.

Philfalt für Aachen ist der Name eines Aufklebers aus dieser Zeit mit dem Untertitel "Stoppt den Abbau der Geisteswissenschaften".

Streikpost Nr.1 Seite 1 von 4 Streikpost Nr.1 Seite 1 von 4 Streikpost Nr.1 Seite 1 von 4 Streikpost Nr.1 Seite 1 von 4
Aachener Streikpost - Ausgabe 1

Zugegebenermaßen wußte ich bis zu dieser Zeit mit den Geisteswissenschaften nicht viel anzufangen. Meine Haltung zu den Geisteswissenschaftlern und auch den Sozialwissenschaftlern sollte sich in den Jahren nach 1988 gründlich ändern. Heute weiß ich diese Spezies Mensch sehr zu schätzen. Die Auseinandersetzung mit den geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen hat mir neue Denk- und Sichtweisen vermitteln können. Ich möchte fast sagen, dass mein Denken infolgedessen erst richtig Laufen gelernt hat. Auch mit der Folge, dass ich mehr und mehr von meinem mechanistisch-reduktionistisch geprägten Weltbild abgerückt bin. War ich in meiner Jugend (1970er Jahre), in der ich übrigens auch u.a. Fussball spielte, neben milieu-kritischen Filmen von Sendungen wie Bilder aus der Wissenschaft oder Kopf um Kopf angetan, sind heute auch Sendungen wie Gott und die Welt und titel, thesen, temperamente (ttt) in den Blickpunkt meines Interesses gerückt. Daneben bin ich aber wie wohl nicht wenige auch ein Fan von Ranga Yogeshwar und seinen populärwissenschaftlichen Beiträgen im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen, bspw. Wissen vor 8. Ich denke, unsere Welt kennt viele Gesichter. Als Anhänger von Emergenz und Selbstorganisation hege ich jedoch Zweifel, dass es möglich sein wird, alle Erscheinungen letztendlich auf eine Weltformel zurückzuführen. Allerdings glaube ich auch nicht an den Allmächtigen.

Small Leaves

Aus dem Humanitas Buchversand Newsletter vom 6. Februar 2009 eine Buchvorstellung, die meinen Lebensnerv getroffen hat:

Humanitas_Buchversand__6008326__120x197.jpg

Frieder Lauxmann

Vom Nutzen des unnützen Denkens

Wie Philosophie auf die Welt einwirkt

Nymphenburger Verlag

ISBN 978-3-485-01103-7

Auch das nicht-zielgerichtete Denken bringt neue Erkenntnisse und wirkt manchmal zukunftsweisend. Mit einer Fülle eindrucksvoller Beispiele aus der Geschichte des Denkens zeigt Frieder Lauxmann, wie die großen Denker und Erfinder aller Zeiten auf die Welt gewirkt haben, auch wenn sie von Zeitgenossen mitunter als Spinner angesehen wurden.

früher 17,90 jetzt 7.95 EUR

Small Leaves

Es war ein Montagmorgen im Herbst 1987.
Ich saß mit einigen anderen KommilitonInnen in einer Numerik-Übung. Während ich so den Erklärungen des Assistenten lauschte ging die Tür auf. Eine Studentin trat herein und redete auf uns ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich von den Vorgängen um die Philosophische Fakultät nur am Rande etwas mitbekommen. Hier und da hatte ich wohl ein Flugblatt überflogen, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Mir ist heute nicht mehr bewußt was sie sagte, vermutlich sind die Worte "Streik" oder "Boykott" gefallen. Der "Streik" – sofern man als StudentIn von der Terminologie her von einem solchen überhaupt sprechen kann – sollte übrigens im Laufe der Woche offiziell von der Studentenschaft beschlossen werden. Von uns Zuhörern wider Willen wollte so recht niemand das Wort ergreifen. Mir war dann aber das Anliegen der Studentin doch zu wichtig, weil mich das Gefühl beschlich, dass eine Technische Hochschule ohne Geisteswissenschaften nicht der Weisheit letzter Schluss sein konnte. Ich gab mir einen Ruck und meinte, dann machen wir das jetzt. Damit war die Numerik-Übung beendet und wir alle gingen unsere Wege.
Um Näheres zu erfahren, machte ich mich selbst in das Karman Auditorium auf. Das Karman Auditorium liegt in der Nachbarschaft der Philosophischen Fakultät und beherbergt unter anderem auch eine Bibliothek mit geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur. Die dortigen Seminarräme wurden damals vorrangig von den Geisteswissenschaftlern genutzt. Im Foyer des Karman Auditoriums traf ich auf eine Gruppe KommilitonInnen, die damit beschäftigt waren, Plakate zu malen. Eine Studentin mit einem Pinsel in der Hand trat auf mich zu. Corinna Neumann hieß sie. Mit ihrer netten Art fragte sie mich, ob ich nicht Lust hätte mit zu machen. Ich sagte spontan zu und sie drückte mir den Pinsel in die Hand. In der Folgezeit sollte ich einen aktiven Part in zwei Arbeitsgruppen übernehmen.

Neue AGs
Neue AGs
zur Förderung der
Interdisziplinären
Zusammenarbeit

Da ist zum Einem die Arbeitsgruppe "Interdisziplinäre Ringvorlesung",

Aushang Ringvorlesung (A3)
Aushang
Interdisziplinäre Ringvorlesung
(Originalgröße etwas mehr als A3)

Flyer (Blaupause) Ringvorlesung
Flyer (Blaupause)
Interdisziplinäre Ringvorlesung

der

angehörten und zum Anderen die Arbeitsgruppe "Fächerübergreifendes/Alternatives Vorlesungsverzeichnis",

Flyer (Blaupause) Ringvorlesung
Flyer (Blaupause)
Fächerübergreifendes
Vorlesungsverzeichnis

Faecheruebergreifendes Vorlesungsverzeichnis Seite 1 Faecheruebergreifendes Vorlesungsverzeichnis Seite 1 Faecheruebergreifendes Vorlesungsverzeichnis Seite 1
Fächerübergreifendes Vorlesungsverzeichnis

die durch

besetzt war.

Small Leaves

Kontakt: info@philfalt.info

Small Leaves